Coswiger CDU begrüßt Entscheidung des sächsischen Kabinetts
Die Coswiger CDU ist froh über die gestern getroffene Entscheidung der Sächsischen Staatsregierung zur Einführung eines Gedenktages in Sachsen für Opfer von Flucht und Vertreibung. Damit rückt vor allem die Vertreibung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges und danach aus den früheren deutschen Reichsgebieten jenseits von Oder und Neiße, aus dem Sudetenland sowie aus den deutschen Siedlungsgebieten in Mittelost-, Ost- und Südosteuropa wieder stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
Viele der heute in Coswig lebenden sind entweder selbst Opfer dieses historisch einschneidenden Vorgangs gewesen oder sind Nachkommen von Vertriebenen. Die Mehrzahl wurde Opfer der „Westverschiebung" Polens, das für die Annektierung der ostpolnischen Gebiete durch die Russen mit den deutschen Ostgebieten entschädigt wurde. So hatten es Stalin, Churchill und Roosevelt auf der Konferenz in Jalta Anfang Februar 1945 beschlossen. In der frühen Nachkriegszeit stand für die vertriebenen Deutschen, die nach Sachsen kamen, die Bewältigung elementarster Probleme im Vordergrund. Angesichts der gravierenden Wohnungsnot und der Ernährungsschwierigkeiten stellte die Unterbringung dieser Menschen die sowjetischen Besatzer und die deutsche Verwaltung vor riesige Probleme. Die Vertriebenen selbst warteten nicht lange auf Hilfe. Sie halfen beim Wiederaufbau der zerstörten Städte und prägten die gesellschaftlichen Strukturen bis heute mit. Die Heimatvertriebenen und Aussiedler gaben dem Freistaat Sachsen so soziale, wirtschaftliche und kulturelle Impulse. Rund jeder vierte Sachse ist heute familiär mit dem Thema Flucht und Vertreibung berührt.
Die Sorge, dass mit den vor dem Kriege aufgewachsenen Generationen Geschichte und Kultur des deutschen Ostens aus der Erinnerung zu verschwinden droht, ist mit der Einführung des Gedenktages ein wenig kleiner geworden. Das Gleiche gilt für die Vertreibung.
Der Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung findet in Sachsen jährlich am zweiten Sonntag im September statt, in diesem Jahr erstmalig am 14. September.